ERP Projekte stellen einen Moment der Veränderung dar, da sie ein auf Prozesse basierendes Organisationsmodell einführen. Daher stellt die Einführung eines ERP Systems für Firmen, die sich in China etablieren wollen, eine große Herausforderung dar. Gleichzeitig ist es aber auch eine gute Gelegenheit um, durch die Nutzung von internationalen Produktions- und Organisations-Best Practices, die Kosten zu senken und die Prozesse effizienter zu machen. Europäische Unternehmen sind bei ihrer Ankunft in China meistens mittlerer Größe im Vergleich zu lokalen und internationalen Konkurrenten, benötigen aber trotzdem ein Informationssystem mit dem sie die verschiedenen Unternehmensbereiche und Prozesse, welche durch die auf Ideogramme basierende Sprache und der Notwendigkeit der doppelten Währung (in Euro und RMB) um vieles komplexer sind, überwachen können.
Die Best Practices von China ERP beinhalten schon die meisten der internationalen und branchenspezifischen Standardprozesse, sowie die Besonderheiten des chinesischen Marktes. Tatsächlich sind viele der geschäftlichen Abläufe sehr unterschiedlich im Vergleich zu internationalen Standards. Zum Beispiel kann die Mehrwertssteuer für Warenrückgänge einfach der Behörde rückerstattet werden, in China ist dieser Prozess (sogenannte „Chinesisches Rot“ ) allerdings um vieles komplizierter. Daher entscheiden die meisten Unternehmen dieses „Rot“ mit zukünftigen Lieferungen auszugleichen.
Andere Beispiele sind die Notwendigkeit der Führung eines dualen Buchungssystems für internationale Firmen, die Schnittstelle für die „Golden Taxation System“ und die Versteuerung von kostenlosen Proben.